Ein absolut bewegendes Erlebnis in Kenia
Das erwartet Sie hier:
Im Juni 2023 reisen zwölf Miles & More Kolleg:innen nach Kenia. Ihr Ziel: Ein Kinderheim bei Nairobi. Hier treffen sie 14 ehemalige Straßenjungen, die ihren Schulabschluss geschafft haben und jetzt am Anfang ihrer Karriere stehen. In Bildungspatenschaften wollen sie Berufswünsche und mögliche Next-Steps herausarbeiten. Der Aufenthalt bewegt nicht nur im Leben der jungen Kenianer eine Menge.
Juliane: Vor 10 Jahren habe ich meine Freundin Lisa während ihres Volontariats in einem Kinderheim in Kenia besucht. Was eigentlich eine erweiterte Urlaubsreise sein sollte, hat mein Leben verändert. Heute sagt Lisa, sie habe sofort in meinen Augen gesehen, dass der Wunsch zu helfen auch mich nie wieder loslassen wird. Wir starteten Spendenaktionen, gründeten einen gemeinnützigen Verein und waren häufig vor Ort. Auf einer dieser Reisen bin ich auf das Global Hope Kinderheim gestoßen. Die Geschichte des Heimleiters Joseph Njoroge hat mich tief berührt. Er war selbst Straßenkind, nachdem er es bei seiner alkoholkranken Mutter, die ihn teilweise schwer misshandelte, nicht mehr aushielt. Nach Jahren auf der Straße wurde er in einem Kinderheim aufgenommen.
Heute leitet Joseph mit seiner Frau Dorcas das Global Hope und bietet 140 Jungen aller Altersgruppen ein Zuhause und eine Perspektive. Das ist eine wunderbare Erfolgsgeschichte und ich wünsche mir, dass sie sich vervielfältigt, indem die Jungs aus dem Global Hope ebenfalls ihre Berufung finden, so wie es Joseph gelungen ist. In Kenia ist es schwierig und teuer, eine Berufsausbildung zu machen. Nebenjobs, mit denen man sich ein Studium finanzieren könnte, gibt es nicht und Lehrlinge müssen für ihre Ausbildung zahlen. So kam mir die Idee, mit Bildungspatenschaften zu helfen. Die Resonanz bei meinen Kolleg:innen aus den unterschiedlichsten Bereichen von Miles & More war riesig und nach einigen Vorbereitungstreffen sind wir im Juni zu zwölft aufgebrochen, um 14 junge Kenianer zu treffen und mit ihnen gemeinsam Berufsperspektiven zu entwickeln.
Mit dem Kinderheimleiter Joseph Njoroge verbindet Juliane Kaufer-Tifrassi eine langjährige Freundschaft. Die beiden sind das Herz des Corporate Volunteering Projekts. Joseph hat durch seine eigene Geschichte eine besondere Nähe zu seinen Schützlingen und führt das Global Hope als offenes Haus. Er und seine Frau Dorcas bieten Straßenkindern einen Platz in ihrer Familie und schenken ihnen ein liebevolles Zuhause.
Juliane: Für viele meiner Kolleg:innen war es das erste Mal in Afrika und sie waren schon ein bisschen nervös, was sie vor Ort wohl erwartet und wie wir mit unseren Mentees in Kontakt kommen. Aber alle Sorge war unbegründet: Kaum waren wir aus unseren Jeeps ausgestiegen, wurden wir superherzlich von Joseph, seiner Frau und den 14 Jungs begrüßt und sofort in ein lebhaftes und witziges Spiel verwickelt. Bei „Mingle, Mingle“ tut man genau das, was der Name sagt: Man mischt sich. So war in null Komma nichts das Eis gebrochen.
Es bildeten sich sofort die ersten Paare, die Stimmung war ausgelassen und alle Unsicherheit auf beiden Seiten verflogen. Auf dem anschließenden Rundgang durch die Einrichtung erzählten die Jungen von ihrem Leben im Global Hope. Die Einrichtung ist sehr einfach. In Hütten mit Wellblechdächern schlafen die Kinder, immer mindestens zwei oder drei in einem Bett. Die Küche ist ein großer Topf über einem offenen Feuer, Wasser kommt aus Regenwasserspeichern. Das Leben spielt sich überwiegend draußen ab.
Auf dem großen freien Platz vor dem Zentrum wird gekickt, gerannt und getobt. Fast alle der Jungs lieben Ballspiele. Hier finden auch die Begrüßungsrunde und das Kennenlernspiel „Mingle, Mingle“ statt, bei dem die ersten Kontakte zwischen den Mentor:innen und Mentees geknüpft werden. Beim Volleyball am zweiten Tag haben alle Sportbegeisterten viel Spaß.
Angelica Dzedulionis und Christiane Schuchart-Helm ruhen sich mit einigen der jüngeren Jungs nach dem Kennenlernspiel aus. Diese sind wie ihre Altersgenossen fast überall auf der Welt echte „digital natives“. Viele haben bereits ein Smartphone und sind in den unterschiedlichsten Social-Media-Kanälen aktiv. Im Zentrum gibt es Wifi, sodass alle kostenfrei ins Internet können.
Juliane: Auch das lief ganz anders als erwartet. Joseph und seine großen Schützlinge haben uns durch das Wohn- und Geschäftsviertel in die ärmste Gegend von Ngong geführt. Hier in den Slums sind viele von ihnen aufgewachsen und einige begannen, die traurigen Geschichten ihrer Kindheit mit uns zu teilen. Für uns war es hart, die Wellblechhütten und vermüllten Gassen zu sehen.
Besonders mitgenommen haben uns die kleinen Kinder, die uns mit großen Augen folgten. Da war schlagartig allen klar, welches Schicksal die fröhlichen Jungen vom Vormittag hinter sich haben und wie wichtig unsere Aufgabe ist. Erschüttert, aber auch doppelt motiviert haben wir die Gespräche mit unseren Mentees vertieft, in dem Gefühl, sie besser zu verstehen.
Luca Einloft, Florian Kafka, Angelica Dzedulionis und Mihaela Culic führen die Gruppe auf dem Weg durch Ngong an. Die anfänglich gute Laune weicht schnell echter Erschütterung. Zwischen den Wellblechhütten im Slum von Ngong liegt überall Müll. Es gibt weder fließendes Wasser noch eine Abwasserentsorgung oder Müllabfuhr.
Kaum vorstellbar, in dieser Umgebung als Kind allein auf sich gestellt zu sein, aber das ist tatsächlich eine Erfahrung, die viele der Jungs im Zentrum teilen. Um Hunger, Kälte und Traurigkeit zu vergessen, schnüffeln viele Straßenkinder Klebstoff. Das Ausmaß der Armut, in der auch die meisten Mentees aufgewachsen sind, ist für die Kolleg:innen von Miles & More ein Schock.
Juliane: Neben den Einzelgesprächen haben wir auch Lerneinheiten für die ganze Gruppe vorbereitet. Zum Beispiel zum japanischen Ikigai-Modell, bei dem es darum geht, herauszufinden, wie man ein erfülltes Leben führt.
Aber auch zu praktischen Themen wie Projektmanagement oder zum Umgang mit Rückschlägen. Die Jungen waren sehr interessiert, haben immer wieder nachgefragt. Am Ende unserer Zeit haben alle 14 jungen Mentees einen Berufswunsch formuliert und konkrete Next-Steps, um ihn zu erreichen.
Christian Steubing und weitere Kolleg:innen von Miles & More haben Unterrichtseinheiten vorbereitet. Diese werden im Gemeinschaftsraum abgehalten, der auch als Kirche, Kino und Klassenzimmer dient. Dabei kommen Strategien für den Umgang mit Rückschlägen ebenso zur Sprache wir die Basics des Projektmanagements, die anhand des „Turmbauspiels“ erlebbar gemacht werden.
Juliane: Bei den meisten war das zunächst noch ganz unkonkret. Viele wollen studieren, wissen aber nicht was, und für Akademiker gibt es in Kenia nur sehr wenige Jobs. Wir haben in Einzelgesprächen mit unseren Mentees versucht herauszufinden, wo ihre besonderen Interessen und Talente liegen und welches Berufsbild sich daraus ergeben kann. Dabei ist teilweise Erstaunliches herausgekommen: Der 17-jährige Samuel Mutune zum Beispiel liebt es, den kleineren Kindern im Global Hope Dinge zu erklären, und hat mit seiner Mentorin Christiane Schuchart-Helm Ernährungsberater als Traumberuf herausgearbeitet. Sie sucht bereits nach Ausbildungsmöglichkeiten für ihn.
Bishop möchte DJ werden, er hat sogar schon in einigen Clubs aufgelegt. Die Tourismusbranche haben Michael und Peter als spannendes Berufsfeld für sich entdeckt. Da nicht nur in diesem Bereich ein Führerschein die Chancen auf einen Job verbessert, entstand die Idee, dass die ganze Gruppe die Fahrerlaubnis macht. Da sind sie mit Feuereifer dran. Larry hat den Wunsch, zum Militär zu gehen. Die Drogen, die er in seiner Kindheit auf der Straße genommen hat, haben aber seine Zähne so verfärbt, dass das Militär ihn nicht aufnimmt. Man sieht ihm hierdurch die Drogenvergangenheit an. Seine Mentorin Vicky Tatsiopoulou hat sich dafür eingesetzt, dass er eine professionelle Zahnreinigung bekommt. Aktuell unterzieht er sich dieser Behandlung und kann voraussichtlich im September beim Militär beginnen. Samuel Njunge hat sich durch die Gespräche mit seiner Mentorin Pia von Berlepsch für eine Ausbildung zum Automechaniker entschieden. Juma kocht wahnsinnig gern und hilft im Kinderheim häufig bei der Essenszubereitung mit. Da lag Koch als Berufswunsch für ihn nahe.
Bevor sich die Miles & More Mitarbeiter:innen gemeinsam mit ihren Mentees an die Zubereitung des Abendessens machen können, wird auf dem Markt in Ngong alles Notwendige dafür eingekauft. Hier gibt es frisches Gemüse, exotische Früchte und jede Menge Hülsenfrüchte. Auf der Einkaufsliste stehen Gerste, Hirse und Weizen für das Fladenbrot Chapati und Bohnen als Beilage.
Beim gemeinsamen Chapati-Zubereiten lernen Angelica Dzedulionis, Marcel Mattern, Florian Kafka und ihre Kolleg:innen von Emmanuel, wie der Teig für das traditionelle Fladenbrot geknetet und geformt wird. Bis die Gruppe schließlich mit dem Essen beginnen kann, ist es ganz schön spät geworden. Aber die Stimmung bleibt super und alle genießen das köstliche selbst zubereitete Mahl.
Juliane: Ich glaube, den wesentlichen Satz hat unsere Kollegin Mihaela Culic gesagt: „Ich fühle mich verbunden und verantwortlich.“ Wir sind Teil von etwas geworden, das Zukunft verdient hat und Unterstützung braucht. Es ist großartig, dass Miles & More dafür ein Budget zur Verfügung stellt. Noch schöner ist es für uns, dass wir mit den Jungen in Kontakt bleiben und ihre weiteren Schritte begleiten werden. Dafür sind wir im regelmäßigen Austausch mit ihnen und auch untereinander.
Der Austausch zwischen unseren Miles & More Kolleg:innen und den jungen Kenianern hat vieles in Bewegung gesetzt. Während in Frankfurt weitere Unterstützung organisiert wird, beginnen nahe Nairobi die ersten Ausbildungen. Lesen Sie die Storys von Michael und Denis und helfen Sie mit Ihrer Meilenspende.
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